

Den Begriff “Gott” verwende ich eher selten, weil jeder darunter etwas anderes versteht. Viel lieber spreche ich über das Leben (im umfassendsten Sinn), das Lernen (Entwicklung) und die Liebe (die höchste aller Energieformen). All das ist Gott. Gleichzeitig erleichtere ich mir die Verbundenheit mit diesem übergeordneten Bewusstsein, indem ich es auf eine Ebene bringe, die ich verstehen kann. Und so entstehen manchmal Gespräche wie das folgende:
Hallo, mein Freund, ich brauche mal wieder deine Hilfe. Ich habe mir wie so oft etwas vorgenommen, das ein paar Nummern zu groß für mich ist. Doch bestimmt kannst du mir in dieser Sache den einen oder anderen Rat geben. Es handelt sich nämlich um eine Angelegenheit, in der sich niemand besser auskennt als du.
Grüß dich Jürgen, wo drückt denn der Schuh? Du weißt ja, ich habe immer ein offenes Ohr für dich und bin immer an deiner Seite. IMMER und ÜBERALL! Und ich freue mich, dass du dich so direkt an mich wendest. Das ist selten geworden in der heutigen Zeit. Viele deiner Mitmenschen kennen mich kaum noch. Was kann ich also für dich tun, mein Sohn?
Genau darum geht es: Dass dich viele nicht richtig kennen. Auch ich selbst zähle mich immer noch dazu. Ich habe in letzter Zeit sehr viel über dich nachgedacht. Ich versuchte herauszufinden, wie ich dich sehe und wie ich dich beschreiben würde. Und ich muss dir gestehen, das ist eine ganz schöne Herausforderung.
Dann sei dankbar dafür, denn was dich fordert, das fördert dich auch in deiner Entwicklung. Und das ist gut so. Gab es einen besonderen Anlass, der dich dazu brachte, dir Gedanken über mich zu machen?
Ja, den gab es tatsächlich. Ein Gespräch mit einer Freundin, die dich liebevoll “Papa” nennt, regte mich dazu an, mich mal wieder ernsthaft zu fragen, ob ich eigentlich wirklich an dich glaube. Ein Gedanke, mit dem ich mich ja schon seit Jahren befasse, wie du aus früheren Gesprächen weißt.
Ja, mein Freund, ich weiß. Und falls du es vergessen hast: Ich weiß alles, ob wir nun darüber sprechen oder nicht. Mit jedem Gedanken, mit jedem Wort, mit jeder Idee, mit jeder Entscheidung, mit jeder Handlung teilst du mir etwas über dich mit. Und ich antworte dir auf millionenfache Weise. Manchmal hörst du allerdings nicht sehr aufmerksam zu, mein Lieber, obwohl du längst weißt, dass es dir das Leben erleichtern würde. Ich kenne dich in- und auswendig. Ich sehe alles. Ich kenne alle deine Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche. Ja, ich kenne sogar alle die Bereiche, die du am liebsten vor dir selbst und andern versteckst. Ich bin mit allem vertraut, was dich betrifft. Du kannst also ganz offen reden.
Ein schönes Gefühl, dass da jemand ist, der alles weiß, der sich um alles kümmert und der alles versteht. Wenn das so ist, dann weißt du ja auch, dass ich das Leben liebe und alles, was es zu bieten hat.
Selbstverständlich. Du sagst es mir und anderen ja auch täglich hier auf diesen Seiten. Ein paar Besucher haben sich übrigens auch wieder ganz leise verabschiedet, weil sie das hier alles für – gelinde gesagt – Schönfärberei halten. Aber das nur am Rande. Ich möchte dich nicht aus dem Konzept bringen. Die meisten lieben, was du hier tust. Und sie sind es auch, für die es letztlich gedacht ist. Du machst das also schon ganz gut!
Danke für den Hinweis. Vielleicht sage ich dazu demnächst etwas. Doch bleiben wir hier erst einmal beim Thema. Du hast recht, dieses ganze Internetprojekt hier ist im Grunde eine einzige Liebeserklärung an das Leben. Und irgendwann hat sich auch mir die wichtige und grundlegende Frage gestellt: Was war oder ist die Ursache für die Existenz dieser ganzen Dinge und Lebewesen, die mein Leben so sehr bereichern? Wer hat das alles “gemacht”? Warum ist alles so geordnet und vielfältig? Und wie kommt es, dass aus “etwas” plötzlich “jemand” wird – ein Mensch wie ich, der sich solche Fragen stellt?
Machst du Witze? Die Antworten auf all diese Fragen hast du doch schon vor langer Zeit in dir gefunden. Du redest fast jeden Tag mit mir und jetzt bringt dich ein Gespräch mit einer Freundin ins Stolpern? Kann man dich so leicht verunsichern?
Eigentlich nicht. Aber weißt du, Philosophen und Heilige, Theologen und Weise, Propheten und Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler haben seit Anbeginn der Zeit versucht, die Frage nach Gott zu beantworten. Mittlerweile quellen die Bibliotheken über von den menschlichen Versuchen, sich dir anzunähern. Doch alles Reden über dich kann doch immer nur ein sehr begrenztes Bild zeigen. Du bist doch so viel GRÖSSER, als wir es uns vorstellen können. Schon Ludwig Wittgenstein sagte ja so treffend: “Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen!”
Hm, ich verstehe. Ludwig hatte da schon recht. In der Stille und im Schweigen könnt ihr mir auch am besten begegnen. Doch hat er selbst eigentlich zu allem geschwiegen?
Nein, natürlich nicht. Immerhin war er ja Philosoph und da gehört es zum Job, sich Gedanken über Gott und die Welt zu machen und diese auch zu verbreiten.
Aha, und was meinst du, bist du selbst? Hast du dich einmal gefragt, warum ich dir so viele Talente in die Wiege gelegt habe? Seit du Schreiben gelernt hast, hast du immer wieder festgestellt, dass du hier eine besondere Begabung mitbekommen hast. Und mit deiner Internetseite – die mir bis jetzt schon sehr gut gefällt – hast du ja nun endlich einen Weg gefunden, auch andere daran teilhaben zu lassen.
Ja, das stimmt. Darüber bin ich auch sehr glücklich und es freut mich besonders, dass Ulrike mich darin so unterstützt.
Wo du sie gerade erwähnst. Was meinst du, wer sie dir geschickt hat?
Du etwa?
Na klar, was dachtest du denn? Und noch etwas habe ich deiner Seele mit auf den Weg gegeben: Sinn für Schönheit, Freude an der Natur und ein Gefühl für das Heilige in allem.
Tatsächlich?
Ja, oder was glaubst du, wie es kommt, dass du so empfindest wie du es tust? Was glaubst du, wie es kommt, dass du ein Gespür für das richtige Wort hast? Was glaubst du, wie es kommt, dass du mit deinen wundervollen Fotos den Menschen all das Gute dieser Welt zeigen kannst.
Nun, ich denke, diese Dinge sind einfach da.
Richtig, sie sind da. Sie waren immer da und sie werden immer da sein. Du weißt aber auch ganz genau, dass es viele Menschen gibt, die sie nicht sehen. Oder kennst du etwa niemanden, der alles nur Grau in Grau betrachtet? Du sagst doch selbst immer, dass alles zwei Seiten hat und du dich lieber der positiven Seite der Dinge zuwendest. Mach das zu deiner ganz persönlichen Philosophie, rede und schreibe darüber und bringe damit mehr Licht in diese Welt. Jürgen, ich sage dir jetzt etwas, das jeder Mensch wissen sollte: GABEN SIND AUFGABEN. Du bist so, wie du bist, weil du eine ganz spezielle Lebensaufgabe zu erfüllen hast. Und dreimal darfst du jetzt raten, welche das ist.
Du meinst, dass da irgendeine Bestimmung auf mich wartet und von mir verwirklicht werden will?
Wenn du es so sehen willst. Du bist es, der deinem Leben einen Sinn gibt.
Nun, solche Gedanken kamen mir auch schon. Und seit ich mit leben-lernen-lieben.de angefangen habe, trage ich ja auch mehr und mehr Gedanken der Dankbarkeit, der Freude, der Liebe und des Friedens in die Welt. Ich zeige all das, was auf diesem wundervollen Planeten noch in Ordnung ist und lasse alles andere links liegen, auch wenn ich es nur zu gut kenne. Ich beschreibe das, was Ulrike und ich gemeinsam erleben und gebe dadurch hoffentlich auch für meine Leserinnen und Leser ein Beispiel, wie man eine zwischenmenschliche Beziehung harmonisch und beglückend gestalten kann und dabei zum persönlichen Wachstum beider Partner beiträgt. Selbstverständlich gebe ich gerne zu, dass ich das alles nicht in jedem Augenblick leben kann. Wer wüsste das besser als du? Doch ich habe die Wahl getroffen, über das Gute zu schreiben, weil ich im Innersten weiß, dass es mir und anderen guttut, was ich hier tue. Aber so ein Text über dich ist doch etwas ganz anderes. Da gibt es Menschen, die jahrzehntelang studieren und die wirklich Ahnung haben. Ich dagegen habe bis heute noch nicht einmal dein Buch, die Bibel, vollständig gelesen. Und Fotos kann ich von dir ja wohl schlecht machen. Schließlich hat noch niemand Gott wirklich gesehen.
Du glaubst also nur, was du siehst?
Nein, so ist das auch wieder nicht. Ich denke, es ist sogar eher umgekehrt: Ich sehe, was ich glaube. Außerdem glaube ich ja auch an Elektrizität, obwohl ich sie nicht sehe. Ich kann sie nur anhand ihrer Wirkung erkennen und ihre Kraft nutzen, um zum Beispiel hier dieses Gespräch auf dem Laptop mitzuschreiben. Ich weiß, dass es sie gibt. Und ich habe in der Schule gelernt, nach welchen Gesetzen sie funktioniert.
Und von mir kannst du keine Wirkung erkennen? Und du kannst dir auch nicht vorstellen, dass es Gesetze gibt, nach denen ich mich richte?
Oh, doch! Dein Wirken erlebe ich jeden Tag. Und dass es Verhaltensweisen gibt, die dem Leben förderlicher sind als andere, davon bin ich ebenfalls überzeugt. Aber ich kann es nicht wissenschaftlich erklären, so wie ein Physiker die Elektrizität erklären könnte, so mit Volt und Watt und Ampere, oder wie das heißt.
Erkläre es doch mit deinen eigenen Worten. Was hältst du davon, mein liebes Kind?
Backe doch erst mal kleinere Brötchen. Wie wär’s mit einem Artikel in leben-lernen-lieben.de? Dann kannst du deiner Freundin auch mitteilen, wo sie deine Ansichten zum Thema “Gott” nachlesen kann. Sie wird sich bestimmt dafür interessieren. Und ich wette, auch andere Leser werden viele ihrer Gedanken in deinem Text wiederfinden, denn ihr Menschen seid euch ähnlicher, als du vermutest. In den meisten von euch ist noch das Kind lebendig, das sich einfache und leicht verständliche Antworten wünscht.
Wie du das sagst, das klingt so überzeugend. Du machst mir richtig Mut.
Dazu bin ich da!
Danke, doch wo soll ich anfangen. Du bist so GROSS! Da gibt es eine Menge zu sagen. Denn nach meinem Verständnis bist du ja alles, was jemals war, alles, was im Augenblick ist, und alles, was jemals sein wird. Da reicht aller Speicherplatz der Welt nicht, um dich unterzubringen.
Was hältst du davon, dieses “Alles” ein wenig greifbarer zu machen? Erzähle deinen Leserinnen und Lesern doch einfach, wo und bei welchen Gelegenheiten du mir begegnest.
Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Nun, bin ich ja auch irgendwie, denn du bist ja ein Teil von mir, oder ich ein Teil von dir, wie auch immer. Dann lass mich mal überlegen, wo ich dich überall erkennen kann.
Na, dann schieß mal los!
Nun, ich glaube, dass du in allen Dingen bist, vom Grashalm bis hin zu den Sternen. – Puh, und schon bleibe ich stecken. Bist du nun alles, oder bist du nur in allem? Das ist ja ein gewaltiger Unterschied.
Was meinst du?
Wie gesagt, glaube ich, du bist alles, was war, was ist und was je sein wird. Doch dieser Satz ist gewaltiger, als er auf den ersten Blick aussieht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich begreife. Darf ich mir auch in anderen Religionen Hilfe holen?
Aber klar. Sie alle suchen nach Wahrheit und jede von ihnen hat große Weisheit zu bieten. Was meinst du denn genau?
Die Hindus schufen ein schönes Bild, um die Beziehung zwischen dir und deiner Schöpfung zu beschreiben. Gott “tanzt” seine Schöpfung, sagen sie. Du bist der Tänzer, die Schöpfung ist der Tanz. Der Tanz ist etwas anderes als der Tänzer, und doch gäbe es keinen Tanz ohne ihn. Diese Vorstellung gefällt mir, wo Ulrike und ich doch selbst leidenschaftliche Tänzer sind.
Das ist wirklich ein sehr schönes Bild. Bleib ruhig dabei, wenn es dir hilft, mich etwas besser zu verstehen. Dieser Vergleich ist mindestens so wahr wie all die anderen Dinge, die schon über mich gesagt wurden.
Das glaube ich auch. Wann immer ich kann, halte ich inne und schaue einfach nur dem Tanz zu. Jeder Teil des Tanzes ist geeignet für eine stille Betrachtung: ein Stern, eine Blume, ein Blatt, ein Vogel, ein Stein, ein Apfel. Schauen, lauschen, riechen, berühren, schmecken. Und oft geht es ganz schnell und ich habe den Eindruck, den Tänzer selbst zu sehen. Dann bin ich dir ganz nah.
Das ist schön. Und was erkennst du in solchen Momenten?
Nun, in diesen Augenblicken habe ich das Gefühl, dich ein bisschen besser kennenzulernen. Dann ergibt sich immer wieder die Vorstellung, dass du nicht nur das Leben selbst erschaffen hast, zusammen mit einer Reihe von Gesetzen, die das Wer, Was, Wo, Wie und Warum der Dinge regeln. Dann bist du für mich auch das Leben selbst, der Inbegriff alles Lebendigen. Darüber hinaus glaube ich dann zu erkennen, dass du auch jede Form und Gestalt annehmen kannst. Ich sehe dich dann plötzlich überall. Ich sehe dich dann wirklich in allem und jedem.
Hast du da ein paar Beispiele?
Ja, da fällt mir einiges ein. Du bist in der ersten Knospe der Zierkirsche im Bad Krozinger Kurpark, und im vielsagenden Schweigen, das manchmal zwischen Ulrike und mir herrscht, wenn wir unsere Liebe besonders stark fühlen. Gerade dann kann ich deine Anwesenheit richtig spüren. Du bist in den Regentropfen, die auf meinem Gesicht herumtanzen und natürlich auch im Regenbogen, mit dem du den Bund mit uns immer wieder bestätigst. Ich spüre dich in der Weichheit frisch gefallenen Schnees und sehe dich auch in der Einmaligkeit und Vollkommenheit jeder einzelnen Flocke.
Du bist in jedem Wassermolekül und du bist der ganze weite Ozean. Wenn es dir gefällt, bist du der Delfin, der mit den Wellen spielt oder der Robbenschwarm, der sich in der Ostsee tummelt. Ich kann dich in den unendlichen Tiefen des Meeres finden, dort, wo ich nur in Gedanken hinkomme.
Manchmal siehst du aus wie ein galoppierender Hengst auf der Red Rock Ranch in unserer Nachbarschaft oder wie eine Schildkröte oder auch wie ein kleiner Käfer oder wie ein Elefant. Du bist die Majestät des Adlers, der am Himmel kreist und die Unschuld des Rehs auf dem Feld, der Mut des Löwen und die Weisheit einer alten Eule auf dem Baum. Du kriechst als behaarte Raupe über den Weg, auf dem ich gehe, und du fliegst als Storch über die Dächer von Ringsheim.
Du bist das Kaninchen, das sich mit seiner Artgenossin vergnügt und du bist die Liebe, die zwischen den beiden hin und her fließt. Du bist auch das neue Leben, das aus dieser Liebe entsteht. Manchmal bist du eine Ameise. Und morgen wirst du ein Falke sein, der sich gegen den Wind stellt.
Du sprichst zu mir mit der Stimme des Windes, der mir durchs Haar streicht und des Donners, der mir das nahende Unwetter ankündigt. Und in meinen besten Momenten höre ich dich ganz tief in mir und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Du flüsterst mir Träume zu und hilfst mir dabei, sie auch zu leben.
Du wirkst im Keimen des Getreides, in der Teilung meiner Zellen und im Spiel der Galaxien. Du blickst manchmal rein und klar aus den Augen eines Säuglings. Und manchmal erreichst du sogar unser Herz.
Du bist die Sonne, du bist der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang und du bist auch die Wärme auf meiner Haut, wenn du hoch am Himmel stehst. Du bist der in der Luft schwebende Duft der Blumen, und du bist auch der Fliederstrauch selbst, der aus vollen lila Blüten seinen Wohlgeruch verströmt. Du bist auch die Luft, die den Duft dahinträgt.
Du bist der Anfang meines ersten Gedankens. Und du bist das Ende meines letzten Gedankens. Du bist die Idee, die sich langsam in mir entwickelt und du bist die Freude ihrer Erfüllung. An jeder meiner Handlungen hast du Anteil und oft denke ich, dass du mir die richtigen Worte in den Mund legst, wenn es wirklich darauf ankommt.
Du wohnst in Baracken mit Wellblechdächern, in Palästen und Hochhäusern, in Wäldern und auf Steppen. Du bist der Berg, den ich besteige oder auch einfach nur bestaune. Ich erkenne dich in den Werken eines Michelangelo, eines William Shakespeare, eines Johann Sebastian Bach. Hoch ragst du als mächtige Eiche aus den Hügeln des Kaiserstuhls empor. Ich sehe dich in einem Ahornblatt, das sich langsam rot färbt.
Du bist das Gefühl, das die liebevollste Tat begleitete, die ich je ausgeführt habe. Und du bist der Teil in mir, der sich immer und immer wieder nach diesem Gefühl sehnt.
Du fließt als Rhein, Elbe und Themse, als Mississippi, Ganges und Amazonas. Ich erkenne dich in einer Melodie. Ich entdecke dich in der weisen Comic-Figur, in den neugierigen Augen eines jungen Kätzchens. Du baust Netze wie eine Spinne.
Ich habe dich heute an der Ampel gesehen. Du warst in dem Rot, das für die Sicherheit auf unseren Straßen sorgt. Und auch im Grün, das mir die Fahrt freigab.
Du bist auch in jeder Leserin und in jedem Leser, die oder der mich hier besucht. Und weißt du was? Inzwischen kann ich sogar glauben, dass du auch in mir bist. Und da in mir, ganz tief in meiner Seele, da erinnerst du mich immer wieder aufs Neue an all die guten Dinge des Lebens, an alles, was rein und schön ist.
Du hast hier so viel Schönes aufgezählt. Doch kannst du mich auch in den Situationen und Dingen sehen, die dir auf den ersten Blick weniger gefallen?
Ja, das kann ich. Wenn ich zum Beispiel krank werde, weiß ich, dass das nur ein Zeichen dafür ist, dass ich etwas in meinem Leben ändern muss. Und wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann vertraue ich darauf, dass du etwas Besseres für mich geplant hast. Ich bin davon überzeugt, dass sich auf längere Sicht alles zum Guten wenden wird.
Mehr noch, mein lieber Junge: Alles ist schon jetzt vollkommen, so wie es ist. Vertrau mir. Alles ist gut, wahr und schön. Und alles hat auch seinen Sinn oder bekommt ihn früher oder später.
Wenn du das sagst, dann glaube ich es dir. Du bist also in allem, ob wir es nun für “gut” oder “schlecht” halten. Habe ich das mit meinen Beispielen gut erklärt?
Hast du es selbst verstanden?
Ja, aber ist es auch für andere klar, was ich meine?
Spielt das eine Rolle? Alles, was mich betrifft ist immer Glaubenssache. Und der Glaube ist etwas ganz Persönliches. Jeder von euch hat eine andere Vorstellung von dem, was ihr “Gott” nennt. Du siehst mich so, wie du mich sehen willst. Andere sehen mich ganz anders. Und ihr habt alle recht, weil ich Alles bin. Was immer ihr euch ausdenkt, es ist ein Teil von mir. Welche Bedeutung ihr mir geben wollt, liegt ganz bei euch. Das ist die größte Freiheit, die ich euch gegeben habe. Ihr habt immer die Wahl. In allen Dingen des Lebens. Auch darin, woran ihr glauben wollt.
Das weiß ich schon. Und ich persönlich liebe es über alles, diese Wahlfreiheit zu haben. Das macht es mir ja gerade so leicht, mit dir so “menschlich” umzugehen. Du bist der Gott, mit dem ich Freundschaft geschlossen habe, der Gott, den ich liebe. Meinst du nicht, anderen würde es guttun, dich genau so zu sehen wie ich?
Hauptsache ist – wie gesagt -, dass es DIR damit gut geht. Doch weil du sicher nicht locker lassen wirst, will ich dir sagen, du hast das aus deiner Sicht sogar sehr gut erklärt, auch wenn es natürlich noch unendlich viele andere Erklärungsmöglichkeiten gibt. Wenn ihr mich verstehen wollt, dann lenkt den Blick auf das Schöne und Gelungene, auf den Sternenhimmel, die Landschaften, die blühenden Pflanzen, die spielenden Tiere, die gesunden und fröhlichen Menschen, die Liebe, die Freundschaften, die heldenhaften Taten im Kleinen und im Großen, die Wissenschaft und Philosophie, die Erfindungen und Entdeckungen, die großen Werke der Kunst, Musik, Literatur, die Architektur zum Beispiel der Kirchen von den kleinsten Kapellen bis hin zu den Kathedralen. Lenkt den Blick auf die Epochen des Friedens und des Fortschritts in Vernunft und Gerechtigkeit, auf die gelungenen Lebensläufe und so weiter. Euer Bedürfnis, gute, schöne und wahre Werke zu schaffen und euch selbst der Vollendung näher zu führen, habt ihr, weil es ein göttliches Bedürfnis ist. Wenn ihr auf etwas Schönes schaut, dann schaut ihr mit meinen Augen.
Lieber Jürgen. Das, was ihr über mich glaubt, wirkt sich sehr stark auf eure Vorstellungen über das Leben aus, sowie auf die Art und Weise, in der ihr euer Leben lebt und erfahrt. Die Frage nach Gott ist also so wichtig, dass sie jeder nur für sich beantworten kann und sollte. Es gibt viele Wege, um sich mir zu nähern, mich zu erfahren, mich zu lieben. Geh deinen Weg und lass die anderen ihren eigenen finden. Ihr Herz wird ihnen sagen, was sie von dem, was du hier geschrieben hast, annehmen können und wollen. So, wie du willst, dass die Besucher deiner Website deine Meinung gelten lassen, so musst auch du abweichende Ansichten respektieren. Wie gesagt, habt ihr ja letztlich alle recht! Nach eurem Glauben wird euch geschehen!
Das ist Musik für meine Ohren. Was du da sagst, berührt mich im Innersten meiner Seele. Herzlichen Dank für dieses Gespräch. Darf ich mich wieder melden, wenn ich noch Fragen habe?
Jederzeit, mein Freund!
Das freut mich. Dann also bis zum nächsten Mal.
Ja, bis zum nächsten Mal. Und denke immer daran: Ich hab’ dich lieb!
Ich dich auch.
Gefällt mir sehr!
Ja, das mit den Begriffen und den dann erscheinen Vorstellungen.
Ob man den Begriff Gott verwendet oder oder ein Synonym, spielt keine Rolle. Was jedoch der Inhalt des Begriffes ist, ist entscheidend für das eigene Weltbild.
Ein Beispiel: Wenn ein Atheist sagt, er glaube nicht an Gott, was versteckt sich in seinem Weltbild? Natürlich Gott. Um nicht an Gott zu glauben, muss man erst ein Bild, Vorstellung oder Erkenntnis von Gott haben, um nicht an Gott denken zu können.
Wenn ich sage, denke nicht an den Eiffelturm, oder ich glaube nicht an den Eiffelturm, muss ich eine Vorstellung vom Eiffelturm haben um nicht daran zu denken oder zu glauben.
Habe ich ein Bild von Gott, dass einem alten Mann im Rauschebart zeigt und der im Himmel sitzt und Punkte zählt von all dem was ich tue oder nicht, dann ist das natürlich Mist!
Dann noch eine sehr wertvolle Aussage im Text: Ich glaube nur was ich sehe! Na dann würde ich sagen, höre auf zu atmen, denn den Sauerstoff siehst du auch nicht: Soweit auch wieder die Weltbilder: Eine Fledermaus nimmt anders wahr als eine Fliege. Warum, weil jedes Wesen die Welt anders wahr nimmt.
Ich wünsche Dir, lieber Jürgen, viel Erfolg mit der neuen Seite. Ich schau wieder vorbei.
Sehr geehrter Herr Jürgen Tesch,
ihre Artikel enthalten viele gut durchdachte und interessante Gedankengänge. Bin das erste Mal auf ihrer Seite.
Habe einen eigenen Facebook-Account eingerichtet um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und Gespräche über den Glauben an sich oder auch andere Lebensfragen, über den virtuellen Weg anzubieten. So kam ich dann beim „Suchen“ auf ihren Account und über den Link auf ihre Website. Vielleicht vereint Sie und mich eine gewisse Art von „Sendungsbewusstsein“ oder einfach auch, dass man Hilfestellung anderen geben möchte.
Ich selber beschäftige mich schon von frühester Jugend an mit der Bibel als jahrtausendalte Bibliothek von 66 kleinen Bibelbüchern.
Vielleicht fing aber das Suchen nach sich selbst und einem höheren Wesen schon viel früher an.
Im „Buch“ der Natur zu stöbern ist immer noch das Kostbarste was für jeden einzelnen Menschen einfach nur empfehlenswert ist. In den Mulde-Auen im Osten(Jahrgang 1981) die ersten Lebensjahre zu verbringen war ein wertvoller Anfang. Wenn auch die eigenen Familienverhältnisse etwas chaotisch waren, waren wir Kinder/Geschwister viel draussen in der Natur.
Mit der Religion und anderen Glaubensmenschen kamen wir dann besonders nach der Wende in Berührung.
Mich fasziniert besonders seit diesen Tagen die positive Auswirkung von einem gelebtem biblischen Glauben.
Wenn man die Fähigkeit hat das eigene Verhalten und das Verhalten anderer neutral „von aussen“ betrachten zu können, schmeckt man es heraus ob jemand (man selbst eingeschlossen) sich an vorhandene Rezepturen im Kochbuch hält oder vielleicht auch versucht sein eigenes Süppchen zu kochen obwohl man selber noch nicht Kochen gelernt hat.
Mein Weltbild und besonders mein Verhältnis zum „Schöpfer“ ist geprägt von beiden Büchern. Dem Buch der Natur + der jahrtausendealten Bibliothek „Bibel“.
Vielleicht kann man sich ja mal gemeinsam austauschen und die Horizonte gegenseitig erweitern?
Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Freundliche Grüße,
A.Mademann
Lieber Norbert,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Was Du über das Bild sagst, das ich von etwas haben muss, sobald ich darüber rede – ob nun bejahend oder verneinend -, kann ich unterschreiben, solange ich es zu mir selbst sage, denn dann muss ich zumindest eine vage Vorstellung davon haben. Ein Kind im tiefsten Regenwald kann nicht über Jesus sprechen, weil es nie von ihm gehört hat. Was schon zeigt, dass Jesus nicht der war, als den die Kirche ihn uns vorstellt. Den wahren Sohn, die wahre Tochter Gottes – der oder die in uns allen steckt – kennt oder besser spürt jeder. Eine historische Figur kennen nur diejenigen, denen etwas über sie erzählt wurde. Und dann macht man sich aus dem Gehörten ein Bild – eines, das NIEMALS mit der Wirklichkeit übereinstimmen kann, weil die niemand für sich gepachtet hat.
Mir gefallen da die Bilder für Gott, Jesus und den heiligen Geist, die William Paul Young in seinem Buch „Die Hütte“ entstehen lässt: Gott der Vater erscheint als fürsorgliche Afroamerikanerin, die sich von ihm „Papa“ nennen lässt und in der Küche arbeitet; Jesus Christus als hebräischer Handwerker, der oft in seiner Werkstatt zu tun hat; und der Heilige Geist als asiatische Frau mit Namen Sarayu („Wind“), die sich um den Garten kümmert. Da dürften sich einige „Gutgläubige“ die Bücherverbrennung zurückgewünscht haben.
So weit zu den EIGENEN Vorstellungen. Wenn mir allerdings ein anderer sagt: „Denke nicht an einen rosa Elefanten“, muss das nicht zwangsläufig etwas in mir auslösen. Da können die Worte durchaus in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder rausgehen, ohne dass in mir ein Bild entsteht (auch wenn ganze Heerscharen von Coaches und NLP-Trainern das immer wieder behaupten). Und genauso wird es dem Jungen gehen, der noch nie von Jesus als Verkörperung Gottes gehört oder gelesen hat. Er hat kein Bild und kann sich keines machen. Er wird dann natürlich auch nie sagen, dass er an Gott glaubt oder nicht – das versteht sich von selbst. Obwohl – manchmal habe ich schon den Eindruck, dass der eine oder die andere über Dinge spricht, von denen er/sie nicht die leiseste Ahnung hat. 😉
Wie auch immer – ich freue mich, dass Du vorbeigeschaut hast und mich auch in der FB-Gruppe unterstützt. Bringen wir gemeinsam mehr Achtsamkeit, SELBSTerkenntnis, Wohlbefinden und Wachstum in die Welt.
Alles Liebe,
Jürgen
Hallo Herr Mademann,
vielen Dank für Ihren Besuch. Ich weiß nicht, ob Sie meinen Beitrag gelesen haben, denn daraus dürfte hervorgehen, dass mein Gottesbild (sofern ich überhaupt eines habe) weit von dem Bild entfernt ist, das die Bibel vermittelt. Um bei Ihrem Bild zu bleiben, gehöre ich garantiert eher zu der Gruppe, die ihr eigenes Süppchen kocht – wer von uns da besser kochen kann und die schmackhafteren Rezepte hat, das wird sich zeigen.
Ihre Facebook-Seite habe ich mir angesehen und glaube nicht, dass wir ähnliche Ansichten vertreten. Ich bin schon vor mehr als 30 Jahren aus der Kirche ausgetreten und werde jetzt bestimmt nicht damit anfangen, mir die alten Geschichten erzählen zu lassen. Wobei ich sehr gerne zugebe, dass die Bibel sehr viel Weisheit enthält – aber eben auch sehr viel anderes. Und was später daraus gemacht wurde, steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt.
Ich respektiere Ihren festen Glauben und ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Verbreitung Ihrer Botschaft, an diejenigen, die sie hören wollen, doch ich bin nicht der richtige Adressat.
Alles Liebe,
Jürgen Tesch
Guten Morgen Herr Tesch,
viele Dank für ihre offenen Worte. Meine Facebookseite mag in der Tat etwas „missionarisch“ erscheinen, da ich nur christlich, biblische Gedanken poste. Ich versuche dies so neutral und positiv wie möglich zu gestalten weil ich persönlich nicht den Wunsch habe Menschen zu irgendwas zu überreden(Es gibt auch noch privaten Account von meiner Frau wo wir gemeinsam ab und zu auch private Dinge posten). Es sollen in meinen Account auch nur Anregungen sein an Bekannte (in der Facebook-Freundesliste), die schon irgendwann mal mit der Bibel in Berührung gekommen sind. Und der Account ist auch nur deswegen eingerichtet worden, da momentan Gespräche an der Haustür eher nicht von christlicher Nächstenliebe zeugen würden.
Ich schätze es auch wenn das Feedback anderer ehrlich ist. Mir persönlich ist ein aufrichtiges „Nein“ lieber zu meinen Ansichten oder auch zur Bibel als das jemand aus den falschen Beweggründen heraus Interesse signalisiert. Und ich kann auch verstehen, dass die Bibel nicht immer nur anziehend wirkt. Dafür ist sie auch nicht m.E. gedacht.
Nur nochmal zu dem Vergleich mit dem Kochbuch:
Ich gebrauche ihn persönlich hauptsächlich dann wenn mir Menschen mitteilen, dass sie von Religion und Glauben (manchmal auch von einem Gott) nichts mehr wissen wollen, weil sie von deren vermeintlichen Vertretern und dessen Verhalten enttäuscht wurden. Wenn Einzelne nur vorgeben nach der Bibel zu leben oder sich „christlich“ geben- sozusagen nach Kochbuch kochen – die Suppe dann aber total versalzen ist- dann liegt es meistens nicht in erster Linie an den geprüften Kochbuch, sondern das man sich nicht an die Rezepturen gehalten hat (Besonders dann wenn auch andere nach dem selben Kochbuch kochen und es bei denen so richtig schmeckt.).
Mir persönlich sind da auch Menschen lieber die ihr „eigenes Süppchen“ kochen. Und oftmals könnten sie selber Bücher entwerfen die in der Spitzengastronomie mithalten können.
Ihre Artikel zeugen auf jeden Fall von sehr viel Menschenkenntnis und gehen in die Tiefe. Auch ihr Artikel: „Wie halte ich es mit der Religion“ enthält viele empfehlenswerte Ansichten.
Was ich mir gern daraus mitnehme:
„Es gibt Buddhisten, die leben christlicher als Christen, und es gibt Christen, die leben buddhistischer als Buddhisten, ohne dass ihnen dies immer bewusst wäre.“
Ab und zu werde ich in ihrer Website reinschauen. Vielen Dank für die wirklich gut durchdachten Gedanken.
Bleiben Sie gesund und viel Erfolg,
A.Mademann
Lieber Herr Mademann,
Sie sind mir immer herzlich willkommen. Es ist schön, wenn Menschen sich nicht sofort zurückziehen, weil man anderer Meinung ist. Das machen viel zu viele, wie ich finde.
Es gibt einen schönen Begriff, den Vera F. Birkenbihl geprägt hat. Er lautet „zweinigen“. Und sie meinte damit, dass zwei Gesprächspartner anerkennen, dass sie sich in einem gewissen Punkt nicht einigen können. Ich finde, das ist ein sehr erwachsenes Verhalten, das ich in jeder Talkshow vermisse – doch dort geht es ja auch nie wirklich um einen Dialog, auch wenn es so aufgezogen wird.
Wie Sie selbst es ausgedrückt haben, ist die Bibel eher eine kleine Bibliothek als ein einziges Buch. Und wie in jeder gut sortierten Bibliothek kann man darin sehr viel Weisheit finden – und eben auch sehr viele Bücher oder Passagen, die einem weniger zusagen.
Vor kurzem stellte ich die Frage: „Kann ich es allen recht machen?“ – Und wenn ich mich so umschaue und -höre, dann bekomme ich den Eindruck, dass nicht einmal Gott selbst es allen recht machen kann. 🙂
Liebe Grüße und alles Gute für Ihre Frau und Sie,
Jürgen Tesch